DER GOLDENE DRACHE

Kammerspiele
Innsbruck

Samstag, 16. Oktober 2021 19:30 Uhr
Donnerstag, 21. Oktober 2021 20:00 Uhr
Donnerstag, 28. Oktober 2021 20:00 Uhr
Samstag, 6. November 2021 19:30 Uhr
Freitag, 12. November 2021 20:00 Uhr
Freitag, 19. November 2021 20:00 Uhr
Mittwoch, 15. Dezember 2021 20:00 Uhr
Freitag, 17. Dezember 2021 20:00 Uhr

Komposition Peter Eötvös
Libretto Roland Schimmelpfennig

In der Küche des Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurants „Der goldene Drache“ geht es rasant zu. Fünf ChinesInnen – der jüngste von ihnen mit höllischen Zahnschmerzen – kümmern sich um das asiatische Essen. Das dentale Problem wird kurzerhand mit einer Rohrzange gelöst, denn in
ärztliche Behandlung kann der junge Chinese sich nicht begeben, hat er doch wie seine KollegInnen weder Papiere noch Geld. Nach Europa ist er eigentlich nur gekommen, um seine verlorengegangene Schwester zu suchen. Doch wo ist der gezogene Zahn hin?

Im Schnellrestaurant sitzen zwei Stewardessen und essen Suppe – da taucht plötzlich ein kleines weißes Ding in einem der beiden Teller auf … Parallel dazu unterhalten sich zwei Etagen darüber der Großvater und seine schwangere Enkelin über die Streitereien mit deren Freund. Und irgendwo im Haus wird eine hübsche Frau von einem Lebensmittelhändler zur Prostitution gezwungen. Zwischendrin eingeflochten: Die Fabel von der Ameise und der Grille. Derweil scheint der junge Chinese an seiner Zahnlücke zu verbluten. Für ihn beginnt nun eine Reise ins Jenseits – oder doch zurück in seine Heimat?

In 22 Szenen reihen sich in Der goldene Drache Ereignissplitter mittels filmischer Erzählweise und raschen Schnitten aneinander. Dabei treten die Figuren – obwohl diese scheinbar nichts miteinander zu tun haben – über ihren Handlungsstrang hinweg miteinander in Beziehung.

Grundlage der Oper ist Roland Schimmelpfennigs gleichnamiges Theaterstück, das 2017 am Tiroler Landestheater aufgeführt wurde. Der aus Ungarn stammende Komponist Peter Eötvös hat sich Schimmelpfennigs Schauspiel angenommen und für fünf SängerInnen, die insgesamt 17 Rollen verkörpern, einen vielseitigen musikalisch-theatralen Abend geschaffen. Aus dem engen Klangraum der Küche des Schnellrestaurants schöpft Eötvös einen maschinellen Rhythmus, messerscharfe Klänge und kantige Konturen und vermengt diese mit einer todtraurigen Geschichte von Heimatlosen in der Fremde. Pressetext Tiroler Landestheater

Foto: © Birgit Gufler